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1. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

2. Die politische Geographie - S. 4

1857 - Emmerich : Romen
4 lisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Hauptzüge des Charakters sind: edler Stolz und Muth, aber auch südliche Heftigkeit, Jähzorn, Eifer- sucht, Neigung zur Trägheit. — Bettelei, Unreinlichkeit, Unwissen- heit sind iin Lande sehr verbreitet. Der Volksunterricht steht noch auf einer niedrigen Stufe. Universität zu Coimbra. — Ackerbau und Viehzucht werden nachlässig betrieben; der Weinbau ist ansehn- lich. Industrie findet sich fast nur in den Hafenstädten und meist in den Händen der Ausländer. Der Handel ist lange nicht so be- deutend, als er sein könnte. Haupthandelsörter: Lissabon, Porto, Setuval. — Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Der Staat zerfällt in zwei Königreiche: Portugal mit fünf Provinzen und Algarve, welches mit den afrikanischen Besitzungen die sechste bildet. Seit 1835 sind die beiden volkreichsten Provinzen Entre Duero e Minho und Beira in je zwei Statthalterschaften zer- legt, so daß der ganze Staat jetzt aus 8 Gouvernements (mit 17 Bezirken) besteht. I. Krone Portugal. 1. Estremadura, fruchtbar, doch schlecht angebaut. — Lis- sabon (Lisbon), in herrlicher Lage auf dem r. Tajo-Ufer, Hpt.- und Nesidenzst. mit 280000 E., Handel, Kriegshafen, Prachtgebäude, Wasserleitung. Erdbeben 1755. Die königl. Gruft in Belem. Setubal oder Setuval (St. dhbes) 15000 E. Seehafen. See- salzbereituug. Handel init Südfrüchten und Muskatellerwein. 2. Beira (Ober- und Unter-Beira) mit arbeitsamen Bewoh- nern. Schasheerden. Coimbra 16000 E., Univers., Biblioth., Sternwarte. Viseu (spr. Wi-se-n) 9000 E., Handel, berühmte Septembermesse (Geschäfte in Gold- und Juwelenarbeiten und Tuch). 3. Entre Duero e Minho (Gouverncm. Duero und Gou- vern. Minho) die bestbebaute und bevölkertste Landschaft. Op orto oder Porto unfern der gefährlichen Duero-Mündung, 80000 E., ^afen, Fabriken (Seidenzeuge, Spitzen, Strümpfe re.), Seearseual, Handel mit Portwein. Braga 18000 E., Gewehrfabriken, Gold- und Silberarbeiten. 4. Traz oz Montes, die gebirgigste Landschaft mit sehr contineutalem Klima. Braganza 5000 E., Stammort der Dh- nastie Bragauza. 5. Alen tejo, die nnfruchtbarste und mindest bevölkerte Pro- vinz. Evora 9000 E., Wasserleitung, rüm. Alterthümer. Elvas 10000 E., Festung. Ii. Algarve, eine der angenehmsten Landschaften Europas, mit lebhaften Bewohnern. Ta vira (Tavih), Seest. mit 9000 E., Leuchtthurm. Lagos 8000 E., Hasen, Handel mit Oel, Wein und Feigen. Portugal besitzt außer Europa noch die drei Provinzen der Azoren, von Madeira und der kapverdischen Inseln, ferner drei Gouvernements in Afrika (1. die Inseln San Thome und do Priu-

3. Die politische Geographie - S. 6

1857 - Emmerich : Romen
si last, Prado, Amphitheater, Aquäduct; Calderons Geburtsort. To- ledo, am Tajo, 20000 E., Sitz des Primas (ersten Erzbischofs) von Spanien, Univers., prächtiger Dom. Aranjuez, am Tajo, 2500 E. (bei Anwesenheit des Hofes oft 8000 E.) mit einem königl. Frühlings-Residenzschloß. Alcala, am Henares (Tajo) 5000 E., Univers., Geburtsst. des Dichters Cervantes. Escurial, im Gna- darama-Gebirge, königl. Schloß und Gruft. Guadalajara, am Henares, 15000 E., Fabriken. Alma den, von hohen Gebirgen umringt (im S.w.), 10000 E., Quecksilberbergwerk. 2. Alt-Castilien, Hochland und ein Theil des Nordran- des, auf den Höhen öde, in den Thälern angebaut, schwach bevöl- kert, die Wiege der Monarchie. Die besten Schafe (Merinos); we- nig benutzte Mineralien. — Burgos, 12000 E. Prächtige Kathe- drale. Geburtsort des Nationalhelden Cid. Santander, See- hafen, 11000 E., Wolle- und Weinhandel. Segovia, 12000 E., Dom; Alcazar (maurisches Schloß, jetzt Gefängniß und Artillerie- schule); röm. Wasserleitung. Ildefonso, am N.-Abhange der Sierra Guadarama, Sommerrcsidenz. Avila, 12000 E. 3. Leon, in der Mitte dürres, flaches Hochland, im N. und S. gebirgig, an vielen Stellen sehr arm. Im N. isländisches Moos, im S. Getreide, Wein, Südfrüchte. — Leon, 8000 E. Dom mit den Gräbern von 37 Königen. Valladolid, an der Pisuerga (Duero) 25000 E. Univers. Dom. Fabriken. Zamora, am Duero, 9000 E., befestigt. Handel und Fabriken. Salamanca, am Tormes (Duero), 14000 E., bedeutendste Univers. Herrlicher Dom. Schlacht 1812. Ciudad Rodrigo, Grenzfestung gegen Portugal, 11000 E. Wellington's Sieg 1812. 4. Asturien, wohlangebantes Gebirgsland von mildem, ge- sundem, obwohl feuchtem Klima, mit offenen, gastfreundlichen Be- wohnern. Große Steinkohlenlager. — Oviedo, am Nordhang des Gebirges, 9000 E. Univers. Dom. 5. Galizien, wasserreiches Gebirgsland, kalt und feucht im N., trocken und heiß im W., gut bevölkert und bebaut. Bewohner von hohem Wuchs, arbeitsam, einfach, zuverlässig. — San Iago de C o m p o st e l l a, berühmter Wallfahrtsort mit 28000 E., Erz- bisthum. C orunna, auf einer Halbinsel, 23000 E. Fest. Kriegs- Hafen, Packetboot nach Amerika; Leuchtthurm. Ferrol, 20000 E., erster Kriegshafcn; größtes Seearsenal. 6. Estremadura, trotz der Fruchtbarkeit des Bodens spar- sam von abgeschlossenen, unwissenden Bewohnern bevölkert, Winter- aufenthalt der Merinos; heißes Klima. — Badajos, an der Guadiana, 14000 E., starke Grenzfestung. Wellington's Sieg 1811. An der Nordostgrenze daö Kloster St. Inst (Karl V.). 7. Andalusien (Nieder-Andalnsien), »Spaniens Kornkam- mer und Keller", wärmer als Sicilien, mit lebhaften, geistreichen, prahlerischen, vergnügungssüchtigen Bewohnern. — Sevilla, am Guadalquivir, mit 115000 (ehemals 400000) E. Univers. prächtiger

4. Die politische Geographie - S. 3

1857 - Emmerich : Romen
3 die deö Confucins oder Konfutse) beinahe verdrängt, und in Tibet und einem Theile der Mongolei unter dem Namen Lamaismns (Dalai-Lama) sich verbreitet hat; 3) das Schamanenthum, zu welchem sich die übrigen mongolischen Völker bekennen; 4) der Fetischismus, die Religion der afrikanischen Neger u. a. wilder Völker, Anbetung mannigfacher lebloser Gegenstände und Thiere. — Bon den Polytheisten umfaßt der Buddhaismus etwa die Hälfte, gegen 270 Millionen. -----»Ve-Ohäo«—--- I. Europäische Staaten. §. 2. Das Königreich Portugal. Wir betrachten zuerst die Staaten der größer» europäischen Halbinseln, dann die des continentalen Stammes von Europa und zuletzt den europäischen Inselstaat Großbritannien. Was von der pyrenäischen Halbinsel südlich von 42° N. und westl. von 11° O. liegt, bildet annähernd das Königreich Por- tugal. Es ist ein Rechteck, dessen Ausdehnung von S. nach N. etwa 73 d. M., und dessen mittlere Breite ungefähr 24 d. M. be- trägt. Das nördliche Randgebirge der Halbinsel*) erfüllt Portugal bis zum Duero. Sierre d'estrelha (s. top. Geogr. S. 70) mit dem Kap Roca. 2m S. die Sierra Monchique, daö Westende des andalusischen Scheidcgebirgeö, mit dem K. Vincente. Welche zwei Flüsse bilden mit ihrem Unterlauf ein Stück der Gränze? Welche durchschneiden das Innere?— Sehr mannigfaltiges Klima, im Allgemeinen gesund und oceanischer, als in der übrigen Halb- insel. Selten Gewitter. Erderschütternugen. Vom K. Roca bis zum K. Vincente nähert sich der Pflanzenwuchs dem der atlantischen In- seln und Amerikas; nordwärts ist er mehr südeuropäisch: Kastanien, Eichen, Reben. Portugal, ursprünglich von den Lusitanern bewohnt, wurde un- ter Augusttts römisch; später beherrschten dasselbe nacheinander Ala- nen, Sueven, Westgothen, Mauren. Ein Gemisch ans den Nach- kommen dieser Nationen, zu denen sich Juden, Engländer, Neger u. a. Fremde gesellten, ist die jetzige Bevölkerung, etwa 3 '/* Mill. auf 1750 Q.-M— Die Sprache, mit der spanischen verwandt, ist eine Tochter der lateinischen. — Die Religion ist ausschließlich katho- *) Es bedarf wohl kaum der Erinnerung, daß bei jedem einzelnen Staate die betreffenden Abschnitte auö der topischen und physischen Geographie wieder aufzufrischen sind.

5. Die politische Geographie - S. 5

1857 - Emmerich : Romen
zkpe, 2. Angola, 3. Mozambique), endlich baö Vicekönigreich In- dien (Gouvernements von Goa, von Macao, von Dillö auf Timor) zusammen 29000 Q.-M. (?) mit 2 bis 3 Mill. E. §. 3. Das Königreich Spanien. Das Königreich Spanien wird von den Pyrenäen, dem Meere und Portugal begränzt. Ueber die Gebirge und Flüsse vergl. top. Geogr. S. 69 und 91: über das Klima phys. Geogr. 38.— Großer, aber nicht genugsam benutzter Reichthum an Mineralien: Eisen, Blei, Quecksilber, Platina, Steinsalz, Marmor. Erschöpfte oder nicht gehörig ausgebeutete Gold- und Silberbergwerke. Man- nigfaltigkeit der Pflanzenwelt. Zu den Urbewohnern, den Jberiern, gesellten sich Gallier, Phö- nicier, Carthager, Römer, Alanen, Vandalen, Sneven, Westgothen, Araber. Abkömmlinge dieses Völkergemischs sind die heutigen Spa- nier, etwa 14 Millionen auf 8800 Q.-M., die, mit Ausnahme der Basken ('/2 Million) eine romanische, durch würdevollen Wohlklang ausgezeichnete Sprache reden. Unter den besondern Mundarten ist die castilische zur Schriftsprache geworden. — Volk und Staat ist streng katholisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Dem Charakter nach ist der Spanier ernst, zurückhaltend und hat ein tiefes Gefühl der persönlichen Würde. Gleichgültig gegen die Bequemlichkeiten des Lebens, überläßt er sich leicht der Trägheit und der Vergnügungs- sucht (Fandango, Stierkämpfe). Wird er gereizt, so erwachen seine liefen und heftigen Leidenschaften. Ans sein Vaterland ist er stolz. — Der Volksunterricht ist sehr vernachlässigt; unter den 14 Universi- täten sind die zu Salamanca, Valladolid und Avila die bedelltendsten. Der Boden, der, wie die Persische Hochfläche, eine starke Be- wässerung fordert, ist von Natlir fruchtbar, aber vernachlässigt. Manche Bezirke, besonders im Innern, sind verödet. Vieh-, nament- lich Schafzucht (Castilien, Aragon, Estremadura) und Pferdezucht (Andalusien) sind gesunken; wenig Hornvieh; zahlreiche und schöne Maulthiere und Esel. Die spanische Industrie, im 16. und 17. Jahrhundert so blühend, ist fast verschwunden, am ansehnlichsten noch in Catalonien, Biöcaya, Andalusien und Valencia (Wollen-, Leinen-, Seiden-, Eisenwaaren, Leder). Im Binnenhandel herrscht geringe Thätigkeit, der Sechandel ist trotz der günstigen Lage unbe- deutend. — Die Staatsverfassnng ist beschränkt monarchisch. Statt der neuern Eintheilung in Provinzeil und Intendanzen legen wir die ältere, historisch wichtigere in Königreiche und Fürsten- thümer zu Grunde: 1. Krone Castilien. Das Hochland Castilien ist Mittelpunkt der Monarchie, der Literatur aitb der gesammten Wissenschaften. 1. Neu-Castilien, wegen Mangel an Bewässerung schlecht angebaut; die Bewohner sind offener und weniger ernst, als in Alt- Castilien. — Madrid, in dürrer Ebene am Manzanarez (Zufluß des Henares), 259000 E. Hpt.. und Residenzst.; Königspa-

6. Die politische Geographie - S. 7

1857 - Emmerich : Romen
7 Dom; Ämpyllhealer sur Stiergefechte; Denkmäler der Borzeit. Fa- briken und Handel. Cadix, an einem Meerb. gl. N. 70000 E., starke Festung. Mittelpunkt des Seehandels; Schulen für Mathe- matik, Zeichenkunst und Schifffahrt. Puerto de Santa Maria, Cadix gegenüber am Meerbusen, 18000 E. Lebhafter Handel mit Cadix. Cap Trafalgar (Seeschlacht 1805). Xeres de'la Fron- tera 40000 E. Trefflicher Wein. Sieg der Araber 712. Cor- dova, am Guadalquivir, 50000 (unter den Mauren 3—400000) E. Prächtige maurische Brücke; Domkirche (eiust Moschee). Handel und Fabriken sind gesunken. Der beiden Seneca's und Lucan's Ge- burtsort. Jaen, 25000 E. Fabriken, Handel.— (An der S.o.- Spitze der den Engländern gehörige Felsenkoloß von Gibraltar, 15000 E., Schlüssel des Mittelmeers). 8. Granada (Ober-Andalusien), mit der höchsten Bergkette der Halbinsel und der Flora Afrikas und Italiens an den Küsten (vergl. phhs. Geogr. §. 51); viele gutbebante Thäler. Die Be- völkerung ist vorherrschend maurischer Herkunft. — Granada auf einer herrlichen Hochebene an der Nordseite der Sierra Nevada, 80000 (unter den Kalifen über 300000) E., Universi, Dom, ver- alte maurische Köuigspalast Alhambra und andre merkwürdige Neste maurischer Bauten. Ruinen von Jlliberis. Malaga, am Meere, 70000 E. Handel mit Wein, Baumöl und Südfrüchten. Ronda, an der Sierra gl. N., 18000 E. 9. M u r c i a, im N. öde Hochfläche, in der Küstenebene künst- lich bewässerte Gärten (Huertas); Hauptseidenprovinz. Erdbeben 1829. — Murcia, an der Segura, 35000 E. Seidenwebereien. Carthagena, feste Seestadt, 32000 E. Kriegshafen, Schiffbau. Ii Krone Aragon. 10. Valencia, theils Berge und Thäler, theils Tiefebenen mit schönem Pflanzenwuchs, sorgfältig bebaut (Hnertaö) und dnrch Canalanlagcn bewässert (»das maurische Paradies»). Zahlreiche vergnügungssüchtige, leidenschaftliche, doch arbeitsame Bevölkerung. — Valencia, am Gnadalaviar, 70000 (mit dem ganzen Weichbilde 120000) E. Uuivers. Prachtvoller Dorn. Großer Gewerbfleiß (die größte Sammt- und Seidenfabr. in Spanien); Land- und Seehandel (»die Stadt der Feste und Prozessionen»). Alicante, Freihafen am Meere, 25000 E. Weinbau, lebhafter Handel (Verkehr zwischen Spanien und Italien). 11. Catalonien, vom untersten Ebro über einen weiten Küstenstrich bis in das Gezweige der Pyrenäen sich erstreckend. Die Bevölkerung (im O. stark, im W. schwächer) war wegen des unzu- reichenden Bodenertrages von jeher auf Gewerbthätigkeit und See- handel hingewiesen. — Barcelona, am Mittelmeer, 140000 E. (mit Varcelonetta), Spaniens stärkste Fest., einer der ersten Häfen Europas. Viele Fabriken. Tor tosa, am Ebro, 10000 E. Fest. Tarragona, auf hohem Küstenfelsen, 12000 E. Fest. Hafen. Reuö (spr. re-us), 30000 E. Fabriken, Handel. — Vergkloster

7. Die politische Geographie - S. 8

1857 - Emmerich : Romen
8 Montserrat, gegen N.w. von Barcelona, zwischen den nackten Gipfeln einer fast isolirten Bergmasse, Wallfahrtsort. — Das Py- renäenthal Andorra mit der Stadt gl. N. bildet eine kleine Repu- blik von 9 Quadratmeilen mit 15,000 E. 12. Aragon, fruchtbar, aber entvölkert und schlecht angebaut. Kaiserkanal zur Seite des Ebro. — Saragossa od. Zaragoza, Fest, am Ebro, 45000 E., Univers., Weinbau, wichtiger Handel. Heldenmüthige Vertheidigung 1809. 13. Mallorka, ein aus den Balearen und Pithyusen beste- hendes Königreich, im Allgemeinen fruchtbar, mit heiterm, durch Seeluft gemäßigtem Klima.— Palma, Fest, auf Mallorka, 350oo E. Univers. Mahon, auf dem minder fruchtbaren Menorka, 18000 E. Hafen. Iii. Krone Navarra. 14. Navarra, größtentheils auf den Abfällen der Pyrenäen, mit kälterm Klima, nur in den Thälern bebaut. Arbeitsames Volk mit alten Institutionen.— Pampeluna oder Pamplona, 12000 E. Fest. — Gegen N.o. das Pyrenäenthal Noncesvalles (Roland's Tod). Iv. Die baskischen Provinzen. 15. Die Provinzen Biscaya, Alava und Guiposcoa, Gebirgsland mit blühendem Ackerbau, Bergbau und Gewerbfleiß (Eisenbergwerke). Zerstreute Häuser. Bewohner mit besonderer Sprache und eigenthümlichen Institutionen und Vorrechten, behende, stark, arbeitsam, stolz, frohmuthig, gesellig. — Bilbao, unfern des aquitanischen Meers, 15000 E. Seehafen, lebhafter Handel. San Sebastian, Fest, am Meere, 10000 E. Vittoria, 10000 E. Schlacht 1813. Außerhalb Europa besitzt Spanien n) einige feste Plätze auf der nahen afrikanischen Nordküste (Ceuta), die südlichern kana- rischen und einige Guinea-Inseln; b) Cuba (l'a Mill. E. mit herrlichem Boden und Klima und dem trefflichen Hafen Havanna 180000 E.) und Portorico (Stadt St. Juan) nebst benachbar- ten Jnselchen; c) das Generalcapitanat der Philippinen. Alle aus- wärtigen Besitzungen zusammen gegen 5000 Q.-M. mit etwa 4 Mill. E. Aufgaben. 1. Welche Provinz Portugals gränzt nicht ans Meer? — 2. Welche gränzt mit der längsten Küstenlinie ans Meer? — 3. Nennt die spanischen Provinzen, die am Meere liegen ! Welche vier be- rühren dasselbe mit der kürzesten, welche vier mit der längsten Kü- stenstrecke? — 4. Welche Landschaften Spaniens grenzen an Portu- gal? — 5. Welche Provinzen trennt der Duero, von dein Punkte an, wo er die Gränze Portugals erreicht, abwärts? — 6. Welche Landschaften trennt die unterste Guadiana? der unterste Minho? — 7. Welche Landschaften Spaniens und Portugals durchfließt jeder

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 145

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 145 4. Spanien und Portugal. §• 58. Wir wenden uns nach Spanien. Hier bestand seit 712 ein arabisches Chalifat, das aber bald durch Trennungen und Uneinigkeiten sich abschwächte, während unter den noch übrigen Christen ein ritterlicher Geist erwachte, der den sühnen Unternehmungen des Pelag ins und seiner Nachfolger gegen die Araber günstig war. Die Araber wurden immer mehr gegen Süden gedrängt; und bis 1250 hatten sie mir noch Granada in ne, während die christlichen Königreiche Asturien, Leon, Galicien, Castilien, Aragon, Navarra allmählich sich gebildet hatten. Unter den letzteren aber entstanden unzählige Reibungen, wie in den übrigen germanischen Staaten. Zn besonderem Ansehen erhoben sich endlich die Königreiche Aragon und Castilien, welche die andern mehr oder weniger von sich abhängig machten. Doch war in beiden die Königsmacht noch sehr eingeschränkt; und die obere Geistlichkeit nebst dem höheren Adel (den Gran-d e n) führte das Wort in den Reichsversammlungen (Cortes). In Aragon lautete der Huldigungseid der Großen also: „Wir, die wir eben so gut sind, als Ihr, machen Euch zu unserem Herrn und Könige unter der -Bedingung, daß Ihr unsere Rechte und Freiheiten achtet: wo nicht, keineswegs." So waren die Könige fast blos e>chattenfönige; aber nur um so eiserner wurde in der Folge ihre Despotie. Nachdem hiezu schon gut vorgebahnt war, kam Ferdinand der Katholische auf den Thron von Aragon (1479 — 1516), ein herrschsüchtiger, ränke-voller und gewissenloser Manu, der sich mit Jsabella von Castilien vermählte und so den Grund zur Vereinigung Der Königreiche legte. Mit diesen beiden wirkte 43 ^ahre lang der gewaltige Geist des Kardinals Ximenes zu Einem Ziele hin, dem der Erhöhung des königlichen Ansehens. Die Inquisition mußte am meisten dazu helfen. Vorerst setzten sie den Krieg gegen die Araber oder Mauren fort; und Granada ergab sich (1492) unter der Handbüchl. d. Weltgcsch. (7. A.) 7

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 184

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
184 Neue Geschichte König selbst hielt es für verdienstlich, mit feinem ganzen Hofe dein Schauspiele beizuwohnen und den Qualen von Hunderten zuzusehen. Auch politisch Freisinnige wurden diesem Gericht Übergeben. — Den maurischen Ueberbleib-seht ferner verbot der König bei Todesstrafe ihre eigenthümliche Religion, Kleidung, Sitte und Sprache; und in einem Aufstaude kamen ihrer 100,000 uni's Leben. Auch die äußere Thätigkeit des Volks wurde durch übertriebene Zölle und Handelsbeschränkungen gelähmt; und da alles nach den Kolonien auszuwandern strebte, wurde Spanien immer menschenleerer. Mit derselben Despotie wollte Philipp auch die Niederlande unterjochen. Da aber entspann sich ein merkwürdiger Freiheitskampf, dessen Ende der König nicht mehr erlebte (s. § 74). Noch vieles abscheuliche ließe sich von ihm anführen, namentlich wie er Meuchelmörder zu dingen und Gift zu mischen verstand. Auch fein Sohn Don Karlos starb im Gefängniß. Kein Wunder, daß einem so herzlosen Könige von allen Seiten Fluch und Abscheu iu's Grab folgte. Seiu Sohnphilippiii. (1598—1621) machte es noch ärger; unter ihm wurde die Staatshaushaltung so niederträchtig geführt, daß man selbst feines Vaters Regierung zurückwünschte! Er jagte vollends 1609 die Mauren, wohl eine halbe Million der fleißigsten Pächter und Fabrikanten, aus dem Laude. Später erklärte der hohe Rath mit Wehmuth: „So sei Spanien nie entvölkert gewesen, wie jetzt (statt 20 Millionen zählte man nur noch 9); wertn Gott nicht helfe, fei das Reich verloren. Ueberall sehe matt Ruinen von Häusern, und Niemand baue sie. Städte und Dörfer lägen verödet, und der Ackerbau und alle Gewerbe seien im tiefsten Verfall." So schnell war Spaniens Glanzzeit dahin! 3. Die Niederlande. § 74. Die 17 Provinzen an der Nordsee standen früher unter einzelnen Herren, welche Vasallen des deutschen Reiches waren, bis sie an Burgund kamen, sodann

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 81

1836 - Leipzig : Schumann
81 Lk Physikalische Geographie. Breite von 6 bis 12 Meilen. Ihr höchster Punkt, der Maladetta oder Pik Net hon, erhebt sich bis zu 10,722 Fuß, ist also um 4000 F. niedriger als die höchsten Alpengipfel. §. 388. Dieses Gebirge hat eine ganz andere Gestaltung als das der Alpen; die Gletscher sind in nicht so großer Anzahl und mehr auf der nördlichen als der südlichen Seite vorhanden, und sie bestehen überall mehr aus einer verhältnismäßig dünnen Eisdecke, als aus so gewaltigen Massen, wie wir sie in den Hochthälern der Alpen finden. Die Schneelinie beginnt auf der französischen Seite in einer Höhe von 7860, auf der spanischen in einer solchen von 8630 Fuß. §. 389. Ein Hauptbestandtheil der Pyrenäen ist, außer dem Granit, kalkartiges Gestein; Muscheln und andere Ueberbleibsel von Meerthieren finden wir bis zu den höchsten Punkten hinaus. Der nördliche und östliche Theil sind nicht so rauh und unfruchtbar, als die Abhänge nach Süden und Westen , die ganz den rauhen und wilden Charakter der Hochalpen an sich tragen. Die Bor- und zum Theil die Mitttelgebirge sind mit dichten, oft undurchdring- lichen Waldungen von Buchen, Eichen und Tannen, und noch höher hinauf mit Kiefern bedeckt. Auch hier sind, wie in den Alpen, Bären und Wölfe keine Seltenheit. 390. Die Pyrenäen sind ergiebig an Mineralien mancher Art, doch wird der Bergbau, mit Ausnahme desjenigen auf Eisen in der baskischen Provinz Navarra, nirgend schwunghaft betrieben. Der nördliche Abfall hat sehr viele Mineralquellen. Die Weiden sind nicht so üppig als in den Alpen, das Rindvieh nicht so vor- züglich, doch kommen aus Spanien zahlreiche Schaafheerden hier- her. Von Frankreich führen nach Spanien wohl an 100 Pässe durch's Gebirge, die aber sämmtlich bis auf sieben nur für Saum- thiere und Fußgänger zu passiren sind. Unter den für Fuhrwerke praktikabeln sind die wichtigsten jener von Urun über die Bidassoa nach Bayonne im Westen, und der von Bellegarde nach Perpignan im Osten. 8. 391. Durch die Sierra d' Ara lar in Biscaya, die sich bis zu 6600 Fuß erhebt, hängen die Pyrenäen zusammen mit den afturischen Gebirgen, wo die Peña de Peñaranda, 10,320 Fuß, und diese stehen in Verbindung mit den galici- schen Gebirgen, welche sich bis ans Meer zum Kap Finistcrra erstrecken, und in denen die Peña Trevinca sich bis zu 9000 Fuß erhebt. Diese letzteren drei Gebirgszüge wollen wir, nebst den Pyrenäen, die nördliche Gebirgsgruppe nennen. §. 392. Die mittlere Gebirgsgruppe auf der pyrenäi- schen Halbinsel besteht einerseits aus den Gebirgen zwischen Duero und Tajo, und andererseits denen, die sich von der Ebroquelle bis zum Kap Palos bei Carthagena im Königreiche Murcia von Nordwest nach Südost hinab erstrecken. — Die erste Kette, zwischen Duero und Tajo, läuft von der Quelle des Tajo aus, dessen rechtem Ufer entlang, bis zur Mündung und heißt Somo Sierra und Sierra de Guadarama. Sie bildet die sogenannten castilischen Scheidegebirge, zwischen Alt- und Neu-Kastilien, die aus Andere Geogr. 6
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